Der Ruf von Novartis hat Schaden genommen
An der Generalversammlung von Novartis begrüsste ACTARES die erzielte Einigung bezüglich der Arbeitsplätze in Nyon und Basel und stellte Fragen zur Auslagerung von klinischen Studien an externe Dienstleister.
Auch ACTARES ist erleichtert, dass bezüglich der Arbeitsplätze in Nyon und Basel eine Einigung erzielt werden konnte. Das Vorgehen von Novartis stiess jedoch auf Unverständnis.
Äusserst ungeschicktes Vorgehen
Die fast gleichzeitige Ankündigung von massiven Entlassungen und saftigen Gewinnen war eine unnötige Provokation, die dem Ruf des Unternehmens in der Schweiz geschadet hat. Die Öffentlichkeit nahm das Vorgehen als Erpressung wahr. Ein verantwortungsbewusstes Unternehmen hätte von Anfang an im Gespräch mit den Betroffenen eine Lösung gesucht.
Auslagerung von klinischen Studien
In der Pharmabranche gibt es eine Tendenz zur vermehrten Auslagerung von klinischen Studien an externe Dienstleister, sogenannte Clinical Research Organizations, CRO. ACTARES wollte von Novartis wissen, wieso dieser zentrale Bereich zunehmend ausgelagert wird, wie gross der Anteil an extern durchgeführten Studien ist, in welchen Ländern diese durchgeführt und wie weltweit höchste Standards zum Schutz der Patientinnen und Patienten gewährleistet werden.
Noch nicht alles unter Kontrolle?
Novartis antwortete, dass 70 % der Studien intern durchgeführt werden. Ausgelagert werde aus Flexibilitätsgründen oder weil es spezielles Wissen brauche, das intern nicht vorhanden sei. Die Verlagerung von Studien in andere Länder erfolge auch deshalb, weil dort der Markt für diese Medikamente sei. Andererseits sei geplant, die Outsourcing-Aktivitäten zu konsolidieren und mit ausgewählten strategischen Partnern zu kooperieren. Dies heisst nichts anderes, als dass im Moment die Vielfalt der Partner den Überblick erschwert und die Einhaltung höchster Standards nicht immer garantiert ist. Für genauere Auskünfte wurde ACTARES ein Gespräch angeboten.
Weiterhin masslose Vergütungen
ACTARES kritisierte an der GV, dass dieses Jahr keine Abstimmung über das Vergütungssystem traktandiert war. Trotz der grossen Zahl von Nein-Stimmen im Jahr 2011 hat Novartis keine Veränderungen vorgenommen. Beides ist ein Affront gegenüber den Aktionärinnen und Aktionären.